Lactose ist der in Milch natürlicherweise enthaltene Milchzucker. Dieser Zweifachzucker setzt sich aus den beiden Einfachzuckern Glucose (Traubenzucker) und Galactose zusammen. Milchzucker kann aus dem Dünndarm nicht aufgenommen werden und ist für den Körper deswegen als solcher nicht verwertbar. Er wird deshalb von Lactase-Enzymen im Dünndarm in die leicht verwertbaren Einfachzucker Glucose und Galactose aufgespalten.
1. Lactose (Milchzucker) gelangt in den Dünndarm.
2. Das Enzym Lactase spaltet die Lactose in Glucose und Galactose.
3. Die Glucose und Galactose werden aus dem Dünndarm aufgenommen
Lactase ist das Enzym, das für die Spaltung des Milchzuckers verantwortlich ist. Ist es nur unzureichend oder gar nicht im Dünndarm vorhanden, wird der Milchzucker nicht gespalten und gelangt in den sich an den Dünndarm anschließenden Dickdarm. Dort wird der Milchzucker von Darmbakterien unter Gasbildung vergoren. Dies kann zu Beschwerden, wie Blähungen oder Völlegefühl bis hin zu Bauchkrämpfen führen. Außerdem kann die Lactose einen vermehrten Wassereinstrom im Dickdarm verursachen, was zu Durchfall führen kann. Treten die genannten Beschwerden nach dem Verzehr von Milchprodukten auf, so spricht man von einer Lactose-Intoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit). Wegen der Ähnlichkeit der Beschwerden wird Lactose-Intoleranz häufig mit dem Reizdarm-Syndrom (irritables Colon) verwechselt.
1. Bei Lactose-Intoleranz wird Lactose im Dünndarm nicht aufgespalten, weil das Enzym Lactase nicht ausreichend vorhanden ist.
2. Im Dickdarm wird die ungespaltene Lactose von Darmbakterien vergoren. Folgen: Verdauungsbeschwerden wie z. B. Blähungen und Durchfall
Der primäre Lactasemangel ist der am häufigsten vorkommende Lactasemangel. Dieser ist bei 70 bis 90% der erwachsenen Weltbevölkerung zu beobachten. Die Menge an Lactase im Dünndarm ist bei Säuglingen am höchsten und nimmt dann bei den meisten Menschen genetisch bedingt kontinuierlich ab, da die Lactase für die Aufspaltung des in der Muttermilch enthaltenen Milchzuckers nicht mehr benötigt wird. Der so entstehende „primäre Lactasemangel“ ist also das Resultat eines schon früh einsetzenden natürlichen Alterungsprozesses. Während in Afrika und Asien fast 100% der Erwachsenen einen primären Lactasemangel haben, sind in Deutschland ca. 15 -20% der Erwachsenen betroffen.
Ein sekundärer Lactasemangel kann im Gefolge von Darmerkrankungen, wie beispielsweise Morbus Crohn, Zöliakie oder Darminfektionen auftreten. Die Lactaseproduktion der durch die Erkrankung geschädigte Dünndarmschleimhaut ist dann beeinträchtigt. Der sekundäre Lactasemangel bildet sich nach der Ausheilung der ihn verursachenden Darmerkrankung üblicherweise von selbst wieder zurück.
Der sehr seltene angeborene Lactasemangel ist auf einen Gendefekt zurück zu führen. Der Organismus ist unfähig, im Dünndarm Lactrase zu bilden. Deswegen müssen solche Säuglinge strikt lactosefrei ernährt werden.
Es werden drei verschiedene Formen des Lactasemangels unterschieden:
• Der primäre Lactasemangel
• Der sekundäre Lactasemangel
• Der angeborene Lactasemangel
SIE ESSEN AUSSER HAUS?
Sprechen Sie bei Einladungen oder Restaurantbesuchen Ihre besonderen Ernährungsanforderungen an. Lassen Sie sich darauf hinweisen, falls angebotene Speisen, bei denen es nicht offensichtlich ist, Lactose enthalten (wie z.B. bei Salatsaucen oder Suppen).
PRODUKTE, DIE HÄUFIG „VERSTECKTE“ LACTOSE ENTHALTEN
Fastfood, Fertigsaucen und -suppen, Konserven, Tiefkühlgerichte, Kartoffelpüree-Fertigmischungen, Süßwaren (z.B. Pralinen, Schokolade, Snackriegel, etc.), Brot, Gebäck und Kuchen sowie Fleisch- und Wurstwaren.
SIE SIND SICH NICHT SICHER?
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Speise oder ein Getränk Lactose enthält, können Sie für unbeschwerten Genuss vorsorglich Babybaum® verwenden.
KAUF VON UNVERPACKTEN LEBENSMITTELN
Fragen Sie beim Kauf von unverpackten Lebensmitteln, wie z.B. Wurst, Brot, Kuchen und Fischerzeugnissen, ob das Produkt unter Verwendung von Lactose, Milch oder Milcherzeugnissen (z.B. süße oder saure Sahne) hergestellt wurde.
LACTOSEHALTIGE ARZNEIMITTEL
Wenn Sie Arzneimittel einnehmen müssen, dann fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, ob das Präparat lactosefrei ist oder prüfen Sie selbst das Verzeichnis der Inhaltsstoffe.